Eventreisen Exploring Wilderness

Tour: Great Bear Rainforest

Der 'Regenwald der Großbären' - so wird er bezeichnet. Inseln und enge Fahrwasser zwischen steil aufsteigenden Bergen, im gemäßigten Küstenklima üppig wachsende Wälder und erlebte, hautnah empfundene Wildnis, die den Blick freigibt auf Adler, Raben, Bären, Wölfe, Wale und Delfine ... Wildnis, die sich durch das Befahren der Fjorde und Flüsse und durch Wanderungen in den alten Wäldern erschließt. Zur Galerie

Erleben Sie diese überaus faszinierende Welt und lassen Sie sich von indianischen Einheimischen erzählen, weshalb der 'Great Bear Rainforest' einer der letzten Edelsteine an der Pazifikküste ist.

Tour: Great Bear Rainforest

Ökologie

Der Name "Great Bear Rainforest" gründet sich darauf, dass die Region den größten, unberührten Regenwald der gesamten Pazifikküste beheimatet. Ökologisch bezieht sich der Name auf die signifikante Population von Schwarz-, Grizzly und Kermode Bären. Dieser Bestand wird gefördert durch ein überreiches Nahrungsangebot (besonders Lachse) und die so gut wie nicht vorhandene Nutzung durch den Menschen.

Der Regenwald ist ein endlos gewundenes Labyrinth, durchzogen von schmalen Wasserwegen, Flüssen und Fjorden. Smaragdgrüne Wälder aus Hemlock Tannen und Zedern umhüllen fruchtbare Täler und breit gefächerte Flussmündungen.

Trotz seiner biologischen Vielfalt und seinem Artenreichtum gilt das Gebiet als ökologisch gefährdet und viele Menschen - engagiert in den unterschiedlichsten Gruppierungen - achten darauf, dass dieses einzigartige und wunderschöne Stück Natur unserer Nachwelt erhalten bleibt.

 

Indianische Kultur

In Absprache mit den Gitga’at und Kitasoo besuchen wir indianische Siedlungen. Unser am Öko-Tourismus ausgerichtetes Unternehmenskonzept verlangt von Besuchern Respekt vor der Kultur der Ureinwohner und ein Teil unserer Einnahmen dient ihrer Unterstützung.

In der Regel verbringen wir einen Tag unter indianischer Führung, um Ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich mit ihrer Kultur und Geschichte vertraut zu machen. Im Gegenzug führen uns die Scouts zu den besten Plätzen, um Grizzlys und ihre Verwandten zu beobachten.

 

Der Grizzlybär

Der Great Bear Rainforest ist die Heimat des Grizzlys, einem Lebewesen, das als Lebensraum große, von der Zivilisation unberührte Flächen beansprucht. Diese riesigen Bären trollten einst durch den gesamten nordamerikanischen Kontinent. Die fortschreitend Besiedelung, ein reduziertes Nahrungsangebot und intensive Jagd reduzierten ihr Vorkommen auf die wenigen, verbliebenen Gebiete.

Mit einem möglichen Gewicht von mehr als 300 kg befindet sich der Grizzly an der Spitze der Nahrungskette und ist somit ein gefährdeter Teil des Ökosystems der kanadischen Westküste. Diese Bären zieht es zu den Flussmündungen, um sich an den zum Laichen flussaufwärts strebenden Lachsen gütlich zu tun. Sie benötigen den Lachs zum Überwintern und zum Überleben.

So unterstützt und fördert der Great Bear Rainforest eine der letzten stabilen Grizzly Populationen. Wir steuern die Flussmündungen und Fjorde an, in der Erwartung, diese majestätischen Tiere bei ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem Lachsfang - beobachten zu können.

Erst kürzlich haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass Bär und Lachs das Wachstum der Küstenwälder begünstigen. Tatsächlich verteilt ein Bär die Überreste von rund 700 Fischen und erzeugt so 1.600 kg stickstoffreichen Dünger. Die Folge ist, dass eine Sitka Fichte in der Nähe eines Fisch führenden Flusses dreimal größer wird als anderswo.

 

Der Kermodebär (Zauber- oder Geisterbär)

Weltweit einzigartig ist die Population des Kermodebären, die in den "Urwäldern" des Great Bear Rainforest wohnen. Diese schwer zu findende und selten zu beobachtende Rarität unter den Bärenarten ist das Resultat einer genetischen Rückentwicklung. Ein rezessives Gen beim Schwarzbären ist dafür verantwortlich, dass er in einem schneeweißen Pelz durch die Wälder streift. Nur 10% der an der Westküste Britisch Kolumbiens lebenden Schwarzbären sind Kermodes. Man benötigt daher viel Ausdauer und etwas Glück, um einen "Geisterbären" zu Gesicht zu bekommen.

 

Wölfe

Der Great Bear Rainforest beherbergt eine große Zahl von Wölfen. Neue Studien deuten an, dass sie sich von ihren Artgenossen im Binnenland genetisch unterscheiden. Obwohl es eher unwahrscheinlich ist, einen dieser scheuen Gesellen zu Gesicht zu bekommen, sind sie in großer Zahl vorhanden und bewohnen selbst die meisten der vorgelagerten Inseln.

 

Meeressäuger

Während unserer Reise wird sich uns eine Vielzahl von Meeressäugern zeigen. Fitzhugh-Sound und Whale-Channel sind beliebte Reviere von Buckelwalen. In der Nähe von Cape-Caution halten sich im Sommer bevorzugt Grauwale auf und an der gesamten Küste tummeln sich Gruppen und Schulen von Orcas. Oft gesellen sie sich zu uns und spielen mit der Bugwelle unseres Schiffes.

 

Vogelwelt

Die Küsten B.C.’s besitzen eine zahl- und artenreiche Vogelpopulation. An keinem anderen Platz dieser Erde werden sie den Weißkopf-Seeadler in ähnlich großer Zahl finden. Austernfischer, Trottellummen und Alkenvögel in ihrer Artenvielfalt werden unsere ständigen Begleiter sein. Man kann nicht aufhören zu staunen (und zu fotografieren).

 

Pazifische Impressionen

Wenn die Wetterbedingungen es erlauben, werden wir die äußere Küstenlinie befahren, vielleicht auf Goose Island menschenleere Strände erkunden und mit etwas Glück den einen oder anderen gläsernen Netzschwimmer finden, der von Wind und Strömung aus Japan über den Pazifik getrieben wurde.

In dieser Gegend bilden Kelp-Wälder einen Lebensraum, wie ihn die Seeotter lieben. Gejagt bis fast zur Ausrottung, verhalten sie sich nachvollziehbar scheu und zurückhaltend. Selten bekommt man diese Tiere aus kurzer Distanz zu Gesicht. Manchmal kann man beobachten, wie sie sich in Rückenlage schwimmend an der Wasseroberfläche tummeln. Während der vergangenen 30 Jahre ist es gelungen, Seeotter wieder in Teilen an der Westküste von British Columbia anzusiedeln und sie unter strengen Schutz zu stellen.

Unsere Reise wird uns von tief eingeschnittenen Fjorden bis hin zu den flachen Inseln der äußeren Küstenlinie führen. Zwischen diesen Gegensätzen wird sich Ihnen eine unglaubliche Vielfalt von Fauna und Flora als Ergebnis biologischer Prozesse und Entwicklungen präsentieren und Ihnen fantastische Einblicke gewähren.

Den optischen Schlusspunkt bilden die Leuchttürme von Egg Island und Pin Island, einige der wenigen an B.C.’s Küste, die noch mit Wärtern besetzt sind.

 

Geschichte

Das an der berühmten Inside Passage gelegene Bella Bella ist das kulturelle Zentrum des Stammes der Heiltsuk In diesem kleinen Küstendorf befand sich einst eine der ersten Handelsstationen der Hudson Bay Company. Es ist gleichzeitig das Tor zum historischen Dean Channel, den Sir Alexander Mackenzie als erster Europäer nach der Überquerung des Kontinents auf den indianischen Handelspfaden, erreichte. Er war damit der besser bekannten Expedition von Lewis und Clark (1804 – 1806) um 12 Jahre voraus.

Diese indianischen Trails waren wichtige Handelswege, auf denen Küsten- und Binnenlandbewohner miteinander Handel trieben. Kisten mit Fischöl wurden ins Binnenland zu bekannten Handelsplätzen transportiert und gegen Rentierfelle und Obsidian (Halbedelsteine) getauscht.

Das Fischöl wurde aus dem Eulachon oder Kerzenfisch gewonnen - einer Stintart, die wegen des durch kochen gewonnenen Öls sehr begehrt war. Archäologische Funde in Namu belegen die Verwendung dieses Rohstoffes schon vor 9000 Jahren.

Die Küstenregion von Britisch Kolumbien mit ihrer landschaftlich wunderschönen Küstenlinie hat ihre eigene, lange Geschichte. Vor der Festlandküste und hinter vorgelagerten Inseln verläuft die sogenannte 'Inland Passage', die ihre Berühmtheit dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts verdankt. Viele Goldsucher siedelten sich an der Küste an, deren Naturschätze wie Holz und Lachs, gute Lebensbedingungen sicherten.

Die indianische Bevölkerung jedoch litt unter den von Europäern eingeschleppten, ansteckenden Krankheiten, die die Stämme derart dezimierten, dass nur noch wenige Siedlungen wie z.B. Bella Bella, Klemtu oder Hartley Bay übrig blieben.

Erst die Etablierung der Region "Great Bear Rainforest" als erhaltenswertes Naturschutzgebiet hat die internationale Öffentlichkeit mit anderen Augen auf diese einzigartige Küstenlandschaft und ihre Bewohner blicken lassen.

 

Anmerkung

Dieser abgelegenen Wildnis hat über lange Jahre niemand größere Beachtung geschenkt, bis die Holzindustrie zur Jahrtausendwende Pläne entwickelte, die wertvollen Täler großflächig abzuholzen.

Im Jahre 2001 haben sich auf Druck der Öffentlichkeit die betroffenen Ureinwohner, die Holzindustrie, Umweltgruppen und die Canadische Regierung auf ein Moratorium verständigt, welches weite Teile des Great Bear Rainforest unter Schutz stellte.

Lassen Sie sich durch den Namen Great Bear Rainforest in Bezug auf unsere Touren nicht fehlleiten. Natürlich freuen wir uns über jede Begegnung mit den Bären, aber unser Hauptanliegen ist es, unseren Gästen den ganzen Reichtum dieser Landschaft, ihre Einzigartigkeit und die Vielfalt von Fauna und Flora nahe zu bringen.

Begleiten Sie uns bei diesem Abenteuer!

 

Links

Galerie

Link zum Revier 'Great Bear Rainforest'

Landkarten der Region

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