Eventreisen Exploring Wilderness

Tour: Vancouver Island

Am nördlichen Ende von Vancouver Island befindet sich ein Labyrinth von Inseln, Wasserstraßen und Kanälen, das den Lebensraum für eine artenreiche Tierwelt bildet und sich in einzigartiger, landschaftlicher Schönheit darstellt. All das bildet den Hintergrund für die Geschichte und die Tradition des "Kwakwaka’wakw" Stammes, dessen Kultur wir näher kennen lernen werden. Zur Galerie

Der Pazifik schiebt sich hier als gewaltiger Tidenstrom mit Macht in die Johnstone-Strait und drückt sein nährstoffreiches Wasser in den letzten Winkel der entlegensten Fjorde. Hier sammeln sich Millionen von Lachsen, um die Johnstone-Strait zu passieren. Gruppen von Orcas erwarten sie. Auch alle Bären der Gegend zieht es zu den Flussmündungen, um ihren Anteil abzufischen.

Der Artenreichtum, die biologische Vielfalt und das Nahrungsangebot üben eine magnetische Anziehungskraft auf Meeressäuger, Vögel und Landbewohner aus. Ihr spektakuläres Zusammentreffen begeistert jeden Beobachter und Naturinteressierten zutiefst.

Tour: Vancouver Island

 

Die Kwakwaka’wakw

Das Gebiet um die Johnstone-Strait wurde in der Vergangenheit von Zehntausenden von Angehörigen des Kwakwaka’wakw Stammes bewohnt. Davon zeugen noch heute die überall vorkommenden Überreste ihrer Dörfer und Siedlungen. Heute sind nur noch einige wenige Dörfer bewohnt. Trotzdem halten sie an ihren kulturellen Bräuchen und Traditionen fest. Die "modernen" Kwakwaka’wakw pflegen ihr überliefertes, kulturelles Erbe in Form von Schnitzereien, dem traditionellen Bau ihrer Kanus und der Herstellung von vielfältigen Masken. Ihre stolzen Totempfähle beeindrucken jeden Besucher.

 

Kulturgeschichte der Kwakwaka’wakw-Indianer

Der Potlach ist unter den indianischen Gesellschaften in den Küstenregionen des nordwestlichen Amerika als das "Fest des Schenkens" bekannt. Ein Potlach (auch 'Potlatch) fand nur selten statt und besaß eine tief greifende, religiöse und rituelle Bedeutung. Viele Häuptlinge hielten in ihrem ganzen Leben nur eine oder zwei Potlach-Zeremonien ab, doch von diesen sollte noch Generationen später gesprochen werden.

In der Nähe der Robson Bight befindet sich das Dorf Mimquimlees der Kwakwaka’wakw. Im Jahre 1921 wurden die Dorfältesten und Häuptlinge verhaftet, weil sie eine Potlatch-Zeremonie abhielten und man konfiszierte die wertvollen Zeremonienmasken. Die Regierung untersagte die Zeremonie, weil man glaubte, dadurch den Weg der Indianer in die Zivilisation und ihre Christianisierung zu beschleunigen. Viele der unbezahlbaren, wertvollen Masken wurden nach ihrer Beschlagnahmung heimlich an Museen im gesamten nordamerikanischen Kontinent verkauft.

Heutzutage können wir in Mimquimlees mit der Genehmigung der Gemeinde mit Schnitzereien reich verzierte Totempfähle und die Überreste eines indianischen Langhauses besichtigen. Viele Jahrhunderte lang widerstand diese Siedlung allen Angriffen von außen, bevor Epidemien und das Verbot des Potlatch dazu führten, dass sie zu Beginn des letzten Jahrhunderts verlassen wurde. Die Kwakwaka’wakw aus den meisten der alten Siedlungen zogen in das von der Regierung eingerichtete Cannery-Town von Alert Bay.

Das ausgezeichnete U’Mista Cultural Center ist heute im Besitz von vielen der schönsten Potlatch Zeremonien-Masken sowie anderer Artefakte. Jugendliche lernen zunehmend wieder ihre alten Sprachen, ihre traditionellen Tänze und widmen sich wieder der Überlieferung alter Familien- und Stammesgeschichten.

 

Ökologie oder Industrie …

Das Gebiet um die Johnstone-Strait bildet das südliche Ende des Great Bear Rainforest. Nach Norden entlang der Küste von British Columbia erstrecken sich die größten "Ur-Regenwälder" des nordamerikanischen Kontinents. Naturschützer und am ökologischen Tourismus Interessierte kämpfen für den Erhalt dieses Naturschatzes, den Wal, Bär und Lachs als Lebensraum benötigen, um zu überleben. Dem gegenüber stehen die Interessen der Holz- und Papierindustrie, die die Rohstoffe verwerten wollen und Arbeitsplätze in Aussicht stellen.

Passagierschiffe durchfahren die Inside-Passage mit einer Geschwindigkeit, die ihren Gästen keine Gelegenheit gibt, das sich bietende Naturschauspiel im Detail wahrzunehmen.

An Bord unseres 68-Fuß Seglers erleben Sie die Begegnung mit Orca, Grizzly & Co. quasi auf Armeslänge entfernt. Beobachten Sie das Verhalten der Tiere und ihre Eigenarten. Erkunden Sie ihren Lebensraum. Sie werden fasziniert sein von den Kräften der Natur, ihrem Wirken und ihrem Zusammenspiel. Sie werden erkennen, wie sensibel der Umgang mit ihr sein muss, damit dieses fein austarierte System nicht nachhaltig gestört wird.

 

Whale watching (Wale beobachten)

Man sagt, dass es, um Orcas zu studieren, keinen geeigneteren Platz auf dieser Erde gebe. Über viele Monate des Jahres zeigen sie sich täglich an den gleichen Orten und präsentieren sich ausgiebig zum Beobachten und Fotografieren.

Hier ein paar Beispiele von Orca Erlebnissen, die Sie vom Island Roamer aus beobachten können:

Orcas sammeln sich um das Boot, begleiten uns und bieten uns die Möglichkeit, ihre eleganten Körper und geschmeidigen, tanzenden Bewegungen zu beobachten. Manch einer legt sich auf die Seite, um Boot und "Sehleute" zu betrachten.

Man nennt es "breaching", wenn ein Orca aus dem Wasser schnellt und mit gewaltigem Klatschen wieder in sein Element taucht. Fühlen Sie sich aufgefordert, solche Momente auf ihren Film zu bannen.

Über das Unterwassermikrofon unseres Schiffes können Sie die Kommunikation der Orcas und Wale verfolgen.

Eine große Zahl von Orcas versammelt sich jedes Jahr mehrmals in der Johnstone-Strait. Die Begegnung mit einem dieser "Superpods" wird Sie in nachhaltige Begeisterung versetzen.

Johnstone-Strait ist DAS Beobachtungsgebiet für Orcas. Während Ihrer Tour müssen Sie jeden Augenblick auf eine Begegnung mit ihnen gefasst sein. Selbst zur Nachtzeit, vor Anker liegend, werden Sie die Geräusche vorbeiziehender Nachtschwimmer hören.

 

Meeres-Forschung

Walforscher aus aller Welt betreiben Studien an der Nordküste von Vancouver Island. Zurzeit werden Forschungsprojekte in der Nähe von Robson Bight und am Orca-Lab auf Hanson Island durchgeführt. Während der Reise werden Sie voraussichtlich Gelegenheit haben, sich mit den Wissenschaftlern über ihre Arbeit zu unterhalten und auszutauschen. Wir unterstützen ihre Arbeit, indem wir ihnen Fotos zur Identifikation von Orcas und Unterwassertonbandaufzeichnungen zur Verfügung stellen. Einzelne Projekte werden auch finanziell von unserem Partrer vor Ort - Bluewater Adventures - gefördert.

 

Die Bären

Ziemlich häufig kann man Schwarzbären auf den Inseln beobachten. Sie streifen am Ufer umher und suchen nach Krabben und anderem Seegetier, das an den von der Tide freigegebenen Stränden zu finden ist. Das klassische Erlebnis aber ist die Beobachtung eines Grizzlys beim Erbeuten eines laichenden Lachses. Es gibt nur wenige Plätze, die mit großer Wahrscheinlichkeit und in Sicherheit die genaue Beobachtung dieses majestätischen Raubtiers ermöglichen. 'Glendale Cove up Knight Inlet' ist einer davon und mittlerweile einer der beliebtesten Plätze. Im Jahre 2001 hat man hier 47 Bären identifiziert, die von den 500.000 jährlich flussaufwärts ziehenden Lachsen angezogen werden. Dieser abgelegene Ort liegt weit in einem der Fjorde, die sich tief ins Küstengebirge einschneiden. Die Bären haben die Anwesenheit der sie beobachtenden Menschen wahrgenommen und sich an sie gewöhnt. Sie fischen oft in der Nähe von erhöht aufgebauten Beobachtungsständen oder in den Flussmündungen, wo wir sie von unseren Beibooten aus beobachten. Alle Aktivitäten führen wir in Begleitung eines ortsansässigen Scouts durch.

Die Bären leben hauptsächlich im Binnenland von British Columbia und bewegen sich eher scheu und zurückgezogen. Mit der einsetzenden Lachswanderung konzentriert sich ihre Aufmerksamkeit auf die Flüsse, denn der Lachs ist ihre lebenswichtige Proteinreserve für ihren jährlichen Winterschlaf. In der Farbe zeigen sich die Braunbären in allen Schattierungen vom tiefsten Braun bis hin zum Blond. Zwischen den Schulterblättern tragen sie ihren charakteristischen Buckel, der sich aus einem enormen Muskelpaket aufbaut. Diese Muskelmasse befähigt ihn zum Ausgraben von Wurzeln und Pflanzen. Der Buckel ist das augenfälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen Schwarz- und Braunbären. Grizzly und Braunbär sind von der gleichen Art. Der Name "Grizzly" rührt von den silbrigen Haarspitzen, die den Bären mit zunehmendem Alter kennzeichnen.

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Bär und Lachs das Wachstum der Küstenwälder begünstigen. Tatsächlich verteilt ein Bär die Überreste von ca. 700 Fischen und erzeugt so 1.600 kg stickstoffreichen Dünger. Die Folge ist, dass eine Sitka Fichte in der Nähe eines Fisch-führenden Flusses dreimal größer wird als anderswo.

 

Mensch und Bär

Außer dem Menschen hat der Grizzly keine natürlichen Feinde und Besiedelung bedeutet immer, dass der Bär nicht überlebt.

Man nimmt an, dass ein Grizzly zwischen 50 und mehreren hundert Quadratkilometern Wildnis zum Überleben benötigt - Holzwirtschaft, Berg- und Straßenbau vernichten und zerschneiden seinen Lebensraum.

British Columbia ist einer der letzten Staaten, die die Jagd auf Grizzlys erlauben. Trophäenjäger töten etwa 300 Tiere pro Jahr. Galle und Tatzen werden auf dem Schwarzmarkt für asiatische Medizin gehandelt. Niemand kennt die genaue Zahl der Bären, die der Wilderei zum Opfer fallen. Man nimmt an, dass sie ähnlich hoch ist wie die 300 legalen Abschüsse. Eine Überwachung in den abgelegenen Fjorden und Tälern findet kaum statt. Glücklicherweise bietet Glendale Cove ein 17 km breites Schutzgebiet.

Es gibt eine ernsthafte Diskussion über die Zahl der verbliebenen Bären an der Küste. Wissenschaftler benötigen möglichst exakte Zahlen über die Population, da die Bären auf hohe Bestandsverluste kaum reagieren können. Eine Bärin bringt nur alle 3 bis 5 Jahre Nachwuchs zur Welt und die Sterblichkeitsrate der Jungtiere ist hoch.

Umweltschützer kämpfen daher für ein absolutes Jagdverbot und fordern mehr ausgewiesene Schutzgebiete für diese beeindruckenden, großen Raubtiere.

 

Die Vogelwelt

Vancouver Island als Teil der Küste British Columbias besitzt eine zahl- und artenreiche Vogelpopulation. Weißkopf-Seeadler, Austernfischer, Trottellummen und Alkenvögel in ihrer Artenvielfalt werden unsere ständigen Begleiter sein Aber auch kleinere Arten wie das Thorshühnchen bekommen wir zu Gesicht.

Wir werden alle Beobachtungen während der Reise dokumentieren und die Länge der am Ende erstellten Arten-Liste wird Sie überraschen.

 

Naturkunde pur …

Menschen mit Interesse für Naturkunde und Naturhistorie wird die Reise zu Vancouver Island ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Jede Tour wird von einem Naturwissenschaftler begleitet, der Ihnen in persönlichen Gesprächen, mit Hilfe von Vorträgen, Dia Shows und geführten Exkursionen einen außergewöhnlichen Einblick in die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt dieser einzigartigen Insellandschaft vermittelt.

 

Links

Galerie

Link zum Revier 'Vancouver Island'

Landkarten der Region

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